Einstellungen & Haltungen
Im Arbeitspaket 1 untersuchen wir regional spezifische Einstellungsmuster zur Energiewende und fragen, wie die Energiewende ausgestaltet werden muss, damit sie gelingt und gesellschaftlich unterstützt wird.
Ausgehend von der Beobachtung, dass die Energiewende von gesellschaftlichen Aushandlungsprozessen und von Auseinandersetzungen um ihre Umsetzung begleitet wird, untersuchen wir in diesem Arbeitspaket 1 regional spezifische Einstellungsmuster und fragen, wie vor diesem Hintergrund eine gelingende Energiewende gestaltet werden muss.
Dazu analysieren wir in einem ersten Schritt den „Ist-Zustand“ der Einstellungen und Haltungen zur Energiewende auf Bundesebene ebenso wie regionale Disparitäten. Wir führen die zentralen Ergebnisse einschlägiger Studien zusammen, um daraus anschließend Triebkräfte und Hemmnisse für eine gesellschaftlich tragbare Umsetzung der Energiewende in unterschiedlichen regionalen Kontexten an den Beispielen Berlin und Spree-Neiße zu identifizieren. Ergänzt werden die theoretischen Untersuchungen durch Praxis- und Erfahrungswissen verschiedener Akteure vor Ort. Diese werden in Form von Interviews und Workshops in den Forschungsprozess einbezogen. Schließlich sollen daraus Entwicklungen und Empfehlungen für die kommenden 10-20 Jahre abgeleitet werden. Die Erkenntnisse aus dem Arbeitspaket fließen laufend in die Gestaltung der Decision Theaters ein.
Vielfach wird sozialwissenschaftliche Forschung, die sich mit Konflikten um die Umsetzung der Energiewende auseinandersetzt, als „Akzeptanzforschung“ konzipiert. Dabei ist dieser Ansatz durchaus umstritten. Das Projekt ESRa will einen kritischen Blick auf die bestehende Akzeptanzforschung werfen. Dazu verabschiedet sich das Projekt vom Begriff der Akzeptanz und untersucht stattdessen Einstellungen und Haltungen sowie damit verbundene regionale Disparitäten. Dieser kritische Blick auf Akzeptanzfragen soll über alle Themenfelder im Projekt hinweg beibehalten werden. Nur durch die Öffnung der Fragestellung kann garantiert werden, dass tiefliegende gesellschaftliche Probleme bei der Umsetzung der Energiewende identifiziert und konstruktiv bearbeitet werden können.
der Umsetzung der Energiewende in zwei sehr unterschiedlichen Räumen befasst: in
der Metropolregion Berlin und in dem vom Strukturwandel geprägten, dünn besiedelten
Landkreis Spree-Neiße. Untersucht wurden nicht nur Fragen der technischen Umsetzung,
Wirtschaftlichkeit und Wahrnehmung der Energiewende, sondern auch, wie
ein ambitionierter Ausbau und Ausstieg gelingen kann, ohne bestehende Energiewende-
Konflikte zu verschärfen, Verteilungskämpfe auszulösen und gesellschaftliche
Gruppen sozial abzuhängen. Der Fokus lag dabei auf den räumlichen Spezifika, die
unterschiedliche Herausforderungen und Chancen der Energiewende hervorbringen.
Das Projekt war geleitet von der Annahme, dass es sich schlussendlich auf lokaler
Ebene entscheidet, ob die Energiewende gelingt und die nationalen Klimaschutzziele erreicht werden. Dieses Kurzpapier fasst die bisherigen Forschungsergebnisse zusammen
und gibt darüber hinaus einen Überblick über die nötigen Weichenstellungen und
Maßnahmen, für den Weg zu einer gesellschaftlich getragenen Energiewende.
Ist eine ambitionierte und gleichzeitig sozial gerechte Gestaltung der Klimawende möglich? Dies diskutierten wir am 9. Dezember 2021 zusammen mit Berliner Akteur:innen am Beispiel der Transformationserfahrungen der Hauptstadt. Für einen tieferen Einblick in die Herausforderungen Berlins auf dem Weg zu Klimaneutralität sowie zu den Erkenntnissen der Diskussionsrunden, finden Sie hier das Wichtigste zusammengefasst.