Das Projekt
Die Energiewende geht mit einem tiefgreifenden gesellschaftlichen Wandel einher. Ihr Erfolg wird zu einem beträchtlichen Maß davon abhängen, ob sozialräumliche Herausforderungen überwunden werden können. Wie das gelingen kann untersuchen wir im Projekt „Energiewende im sozialen Raum“ (ESRa).
Ein gesamtgesellschaftliches Projekt, wie es die Energiewende darstellt, kann nur funktionieren, wenn der Transformationsprozess möglichst gerecht und sozialverträglich umgesetzt wird. In jedem Transformationsprozess entstehen Umverteilungseffekte in Form von Kosten und Nutzen und in Form von Chancen und Herausforderungen. Diese Umverteilungseffekte betreffen einzelne Beteiligte unterschiedlich stark und haben für manche scheinbar eher positive, für andere eher negative Auswirkungen.
Im Forschungsprojekt ESRa analysieren wir die verschiedenen Effekte der Energietransformation und deren Auswirkung auf unterschiedliche Regionen und Bevölkerungsteile. Dabei beschäftigen wir uns mit den Fragen:
- Warum gibt es in der Energiewendedebatte eine zunehmende Spaltung zwischen städtisch und ländlich geprägten Räumen?
- Wie sind die unterschiedlichen Vor- und Nachteile der Transformation zwischen den beiden Sozialräumen verteilt?
- Sind ländliche Räume Verlierer der Transformation oder bringt die Energiewende auch Chancen für regionale Entwicklung mit?
- Welche Lösungsideen gibt es, um diese sozialräumlichen Herausforderungen der Energiewende zu meistern?
Diesen Fragestellungen gehen wir anhand von zwei vergleichbaren Fallstudien nach. Eine davon in der Großstadt Berlin, als Beispiel für ein boomendes urbanes Zentrum, und die zweite im Landkreis Spree-Neiße, als Beispiel für einen eher ländlich geprägten Raum, der unter hohem Transformationsdruck steht.
Das Projekt wird dazu in drei Phasen gegliedert: die empirische Erhebung des Ist-Zustandes in den Regionen (Phase 1), die Analyse der dahinter stehenden sozioökonomische Faktoren und Zusammenhänge (Phase 2) und schließlich die Identifikation erwünschter und möglicher Zukunftspfade sowie der notwendigen Maßnahmen zu deren Realisierung (Phase 3).